Kaffeegenuss

Süddeutsche Zeitung, 18.01.2014: “Wunderbare Frechheiten”

Julia Chalfin, die mit Zöbeley das Libretto des zweiten Teils schrieb, gibt ihrer Figur eine solch hingebungsvolle Unbeschwertheit, die gerade auch durch die Nähe zum Publikum zum Teil unmittelbarer und überzeugender wirkt, als manche große Produktion. Trotz der Stereotypen und Klischees – von Eifersüchteleien über Geldgier – die da vertont werden, ist das musikalisch wie schauspielerisch ein erfrischender Abend.”


Fotos: Christoph Scheuermann

Barock trifft auf Moderne

Erleben Sie Johann Sebastian Bachs „Kaffeekantate“ kombiniert mit der Uraufführung von „Kaffeklatsch“, einem Werk des Münchner Komponisten Hartmut Zöbeley. Freuen Sie sich auf einen humorvollen, szenischen Abend mit einem Feuerwerk an Schwung und Witz.

In der „Kaffeekantate – Schweigt stille, plaudert nicht“ von Bach muss sich Lieschen zwischen Kaffee und einem Mann entscheiden. Mit Charme und Raffinesse gelingt es ihr schlussendlich beide zu gewinnen. Wie aber ging die Geschichte weiter?

In der Uraufführung „Kaffeeklatsch“ von Zöbeley geht es um die Frage: Was ist aus der Liebe zu Kaffee und Mann im Laufe der Jahre geworden? Lieschen ist auch nach 50 Jahren dem Kaffee treu geblieben. Die Liebe jedoch ist ihre eigenen Wege gegangen. Lieschen lädt ihre beiden Freundinnen zu einem Kaffeekränzchen ein, bei dem sich das leidenschaftliche Liebesleben der drei alten Damen offenbart. Die Komposition greift Motive Bachs mit modernen Mitteln auf, und lässt sie mit Zitaten Robert Schumanns aus „Frauenliebe und Leben” zu einem schräg-skurrilen Ganzen verschmelzen.

Mit farbenvoller Unterstützung des Kammerorchesters der Sinfonietta München (Sinfonieorchester der Münchener Universitäten) wird Bachs Kantate zum Leben erweckt und lässt Zöbley´s Komposition zum ersten mal erklingen.

Das Regiedebut von Julia Chalfin bringt neues Leben in Bachs oft inszenierte Kantate und verbindet sie mit amüsanten Einblicken der tragischen Komodie „Kaffeeklatsch“ – dessen Libretto sie selber, gemeinsam mit Zöbeley geschrieben hat.

https://youtu.be/8I1X6dW7pIo https://youtu.be/NR07Lf_A1hM

Lieschen/Frau Müller: Julia Chalfin
Tenor/Frau Reich: Sandro Schmalzl/Benno Vogel
Schlendrian/Frau Flut: Philipp Gaiser/Daniel Holzhauser

Kammerorchester der Sinfonietta München
Violine 1: Kristina Fröhlich
Violine 2: Haike Dietrich
Viola: Johann Sasarman
Violoncello: Andrea Sadlo
Flöte: Inger Sophie Hellerhof
Cembalo und Klavier: Hartmut Zöbeley

Musikalische Leitung: Hartmut Zöbeley
Regie: Julia Chalfin

Theater Heppel & Ettlich
Premiere: 16. Januar 2014
Weitere Vorstellungen: 17., 18., 23., 24., 25. Januar und 16., 17., 23., 24. Oktober 2014